Die Hosentasche

Wenn ich anfange zu nähen, kommt es oftmals vor, dass ich eigentlich noch gar nicht so genau weiß, wo es am Ende hinführt oder wie ich etwas machen will. Das ist eine Art von mir, die ich vor allem beim Malen entwickelte.

Am Beispiel der Strandtasche lässt es sich gut beschreiben.
Mein Sohn und seine Freundin waren letztes Jahr auf Fuerteventura und liehen sich eine Strandtasche von mir, da sie keine haben. Das brachte mich schnell auf die Idee, eine Tasche zum Geburtstag der Freundin zu nähen. Am Wochenende begann ich mit der Umsetzung. Alles was ich sicher wußte war, dass ich meine Strandtasche als Vorlage nehmen wollte. Ich suchte geeignete Stoffreste raus und meine Wahl fiel auf einen gelben Leinenstoff. Weil er mir so etwas zu langweilig war, nahm ich noch einen grünen Stoffrest, aus dem ich einen Streifen machte, der gleichzeitig auch Einstecktasche ist. Soweit so gut. Dann wurde es schwieriger, weil ich keinen wirklich schönen Futterstoff hatte. Ich habe keine Ahnung mehr, wie ich am Ende bei Jeansstoff landete, aber plötzlich fiel mir meine alte Jeans ein, die ich im letzten Jahr bereits aufgetrennt hatte, um daraus…. hm, irgendwas zu machen. Sie hing seitdem an meiner Schneiderpuppe. Meine nächste Idee war, sie gar nicht als Futter sondern als Außenstoff zu nehmen, dafür den gelben Leinenstoff nach innen zu packen. Leider war ich mir aber nicht sicher, ob es der Freundin meines Sohnes gefallen würde. Und da ich mich auch nicht entscheiden konnte, machte ich einfach beides, nämlich eine Wendetasche.
Wie so oft sind meine Ideen schneller da, als ein Plan für die Durchführung.
Nach einigen verworfenen Ideen hatte ich die Lösung. Ich trennte die oberste Naht des Hosenbundes auf, entfernte oben die Gürtelschlaufen, trennte den Hosenknopf ab und schob die gelbe Tasche zwischen den Bund. Zufällig hatte ich noch blaues Gurtband, fand es aber für die gelbe Seite unpassend. Darum nähte ich noch 2 gelbe Streifen auf das Gurtband.
Zu guter letzt schloss ich die obere Naht wieder, befestigte die Gürtelschlaufen und muss bei der Gelegenheit mal meine Nähmaschine loben, die sich wie Butter durch die teilweise sehr dicken Nähte schob.

Bei den Fotos habe ich so einen Gefallen an der Tasche gefunden, dass ich glaube, ich werde mir auch eine machen.

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