Die Geschichte mit meinem heutigen Beitrag für 12 Colours of Handmade Fashion beginnt so ziemlich genau am 19.2.2017.
Ich war mit meiner Freundin auf der CreativAll in Wallau. Tatsächlich hatte ich unendlich viele Stände mit Stoffen erwartet und fürchtete schon um mein von mir festegelegtes Budget, doch in der Realität war es anders, zumal ich mich bisher nicht für Quilting interessiere und darum nicht in Versuchung geriet. Im ersten Stock war dann aber ein Stand, der ganz interessant war und als ich dort auch noch eine Auswahl an Softshellstoffen fand, war die Messe für mich bereits ein voller Erfolg.
Ich habe seit geraumer Zeit eine innige Beziehung zu Softshell. Bisher verarbeitete ich ihn vorwiegend in schwarz und einmal in braun. Seit ich meine persönliche Farbskala immens erweitert habe, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich auch beim Softshell weg von schwarz hin zu…. Farbe gehe. Dieser pinkfarbene Softshell war spontan das, was ich wollte. Mir kamen zwar später Zweifel, ob der wirklich so gut ist, doch mittlerweile sind wir ganz dicke Freundinnen.
Ich hatte also den Softshellstoff zu Hause und es dauerte nicht lange, bis Selmin bekannt gab, dass die Farbe für den nächsten Monat „Pink“ heißt.
Es ist für mich tatsächlich eine so wunderbare Motivation, endlich durch Aktionen wie 12 Colours of Handmade Fashion in die Puschen zu kommen. Wahrscheinlich hätte ich mir den Blazer erst im nächsten Herbst genäht oder noch später, weil ich den Stoff vor lauter Stoffbergen aus den Augen verloren hätte.
Stattdessen machte ich mich an den Blazer, war froh, dass nach meiner Cabanjacke kein Futterstoff notwendig war und als nach ein paar Tagen alles fertig war, war ich völlig aus dem Häuschen und hätte am liebsten sofort gebloggt, aber der 27.3. war noch gar nicht in Sicht.
Die kleine Blondine in mir war dann auch erstmal davon überzeugt, dass sie den Blazer nicht anziehen darf, was die liebe Selmin auf Instagram mit dem Hinweis kommentierte, dass ich da wahrscheinlich unter einem kleinen Verfolgungswahn leide, ich aber jeden, der mich mit der Jacke sieht, bitten könnte, eine Verschwiegenheitsklausel zu unterschreiben.
Gern hätte ich übrigens an dieser Stelle geschrieben, dass ich den Softshellstoff im Geschäft meines Vertrauens „Das Königskind“ gekauft habe. Ich fand ihn dort nämlich bei meinem ersten Besuch, was nach der Messe war.
Aber ich kann ja dennoch erwähnen, dass man ihn dort kaufen kann.
Der Schnitt stammt wie so häufig bei mir von Schnittvision. Ich liebe diese Jacke und habe sie nun schon mehrfach in verschiedenen Ausführungen genäht. Den schwarzen Softshellblazer kennt ihr vielleicht von hier (Klick). Vor dem Ausdruck des Schnittes gebe ich meine genauen Maße ein, die gewünschte Länge des Modells und schon spuckt der Drucker Seite um Seite aus.
Einzig habe ich bisher den Kragen verändert und die vorderen Kanten. Ursprünglich sind sie rund, aber ich mag das Eckige lieber. Bei dem schwarzen Softshell habe ich anstatt Knöpfe einen Reißverschluss eingearbeitet und eigentlich wollte ich das diesmal auch, aber beim Zuschnitt entschied sich mein Unterbewußtsein, lediglich die Kanten vorne eckig zu machen und alle anderen Änderungen wegfallenzulassen. So hat der Blazer nun den vorgesehenen Revers und auch Knöpfe anstatt Reißverschluss. Für mich ist das völlig in Ordnung. Wenn ich doch noch die andere Version möchte, weiß ich ja, wo ich mehr von dem Softshellmaterial bekomme.
Für den Übergang ist diese Jacke hervorragend geeignet. Auch auf Reisen bin ich damit immer sehr zufrieden, weil sie selbst im Koffer nicht knittert. Ein leichter Regenschauer macht ihr auch nix und um das zu demonstrieren, holte ich meine Gießkanne für die Fotos.
Natürlich wollte ich nur so tun als ob, aber ich war ein wenig enthusiastisch unterwegs und goß mir tatsächlich einen kräftigen Strahl – erst auf den Ärmel und dann auf den Boden (klar, ist ja abgeperlt). Und keine Minute später trat ich natürlich OHNE Schuhe in den Wasserfleck. Meine Füsse haben eine mysteriös-magnetische Verbundenheit zu Wasserflecken auf dem Boden.
Im schlimmsten Fall bin ich mal vollkommen angekleidet bei EBBE mit meinem brandneuen Handy bis zum Hals in der Nordsee versunken. Die Pfütze entpuppte sich als Priel. Seit dem schwimmen meine Daten auf dem Grund der Nordsee, denn das Handy war hin. Interessant sei an dieser Stelle anzumerken, dass der freie Fall eines anderen Handys in die Toilette weniger Schaden anrichtete. Es muckte zwar ein wenig kurz nach der Versenkung, funktiert aber bis zum heutigen Tag tadellos (mittlerweile in der Obhut meines Sohnes). Ob es jetzt an der Kombination Salzwasser+Samsung= Handy tot und Süßwasser+Apple= Handy überlebt liegt – nun, da wären mal einige Statistiken interessant.
Ich wünsche Euch allen erstmal einen guten Start in die Woche und bin gespannt auf die nächste Farbe. Mein Gefühl sagt mir, dass ich diesmal nichts habe, was noch verarbeitet oder bereits verarbeitet wurde. Aber ich lasse mich überraschen.
Einen tollen Blazer hast Du Dir gezaubert. Auch wenn ich nie auf die Idee kommen würde, einen Blazer in Pink UND aus Softshell zu nähen:-) Deine Kombination mit der hellen Jeans finde ich dazu ausgezeichnet! Liebste Grüße, Selmin
Liebe Julia,
richtig schön, Dein Blazer. Und toll, wie vielfältig der sich kombinieren lässt.
Mir ist übrigens kürzlich mein Handy in die volle Kaffeetasse gefallen. Funktioniert noch. Nokia+Süßwasserespresso+Milch=Handy überlebt könntest Du also auch noch in Deine Statistik mit aufnehmen 😉
Schöne Grüße
Christine
Liebe Christine,
Dein Nokia wird in die Statistik aufgenommen 😂😂 Zudem habe ich bei Dir gesehen, dass wir beide unsere Beine toll ins Foto strecken können. Da musste ich auch schon sehr schmunzeln.
Ich freue mich Dich über diese Aktion gefunden zu haben.
Liebe Grüße, Julia
Liebe Selmin,
dass ist ja das schöne am Nähen. Irgendjemand kommt auf eine Kombination, an die aelbst nicht gedacht hat. Das ging mir mit Deiner Bluse ähnlich. Ich weiss, sie wäre nichts für mich, aber Dir steht sie toll und ich mag die zusätzlichen Rüschen am Ärmel. Das ist am Ende alles Inspiration. Darum mag ich Dein Projekt so gern, weil es viele tolle Beiträge gibt.
Liebe Grüße, Julia
Softshell-Blazer – toal abgefahren!!! Ich liebe nicht nur deine Kleidung sondern auch deie Art zu schreiben!
Danke! Das freut mich sehr. Neben dem Nähen schreibe ich eben auch gern und freue mich, wenn die Texte gefallen.
Liebe Grüße, Julia