Schon wieder 12 von 12 – Alltag einer Bloggerin

 

Ich habe es heute morgen völlig verpennt. Letzte Woche dachte ich noch dran, aber dann kam der 30. Geburtstag vom Ältesten mit Kuchen backen, was ich mittlerweile nur ca. 4 x im Jahr mache (Geburtstag von den Kindern, vom Liebsten und zu Ostern der Hefezopf).
Am Samstag war ich mit 2 Freundinnen verabredet, von denen eine absagte und so saßen wir anfangs zu Zweit auf dem Fest in Friedberg. Dann kam noch ihr Mann dazu, mein Sohn sagte kurz ‘Hallo’, ihr Mann ging und stattdessen waren wir an unserem Platz, einer langen Bierbank, mit unseren großen Klappen mitten in einen Freundeskreis von Leuten geraten, die wir überhaupt nicht kannten. Während meine Freundin zu Fuß nach Hause konnte, musste ich noch anschließend mit dem Auto fahren und hielt mich dementsprechend mit dem Alkohol zurück, sodass ich es um Mitternacht noch schaffte, mich in eine lebhafte Diskussion über Politik mit … tja, wie hieß er noch… zu begeben. Jeder neue, der im Laufe des abends zu diesem Freundschaftskreis hinzukam, stellte sich mit Namen vor. Ich nannte meinen, meine Freundin ihren und ich habe nicht die leiseste Ahnung, wer da nun alles dabei war. Entfernt erinnere ich mich an einen Hans und einen Thomas, aber ich lege dafür nicht meine Hand ins Feuer. Gegen Mitternacht machten wir uns vom Fest und dem eingeschworenen Freundschaftkreis, von denen sich wahrscheinlich auch keiner mehr an uns erinnert und wollten eigentlich jeder nach Hause, aber dann quatschten wir uns fest. Anstatt zu meiner Freundin nach Hause zu gehen, setzten wir uns in mein Auto (direkt vor ihrer Haustür!) und standen dort bis 3.00 Uhr morgens.
Sonntag war ich dann dementsprechend verpennt und zum Glück nicht verkatert. Ich legte mich in meinen Garten. Am Abend waren wir zum offiziellen Essen von meinem Sohn in einem sehr schönen Restaurant eingeladen. Das Essen war der Hammer.

Aber hier geht es ja heute nicht um das Wochenende sondern um Montag, den 12. Juni, den ich eben im Zuge des Wochenendes völlig verpeilt hatte.
Da mich mein Freund nach dem Geburtstagsessen meines Sohnes mit zu sich nach Hause nahm, stand ich seinem Büroalltag entsprechend früh auf, machte mich fertig und ließ mich von ihm nach Hause bringen, weil er sowieso daran vorbei fährt. (Keinerlei Fotos von diesem Teil des Tages. War ja schließlich ‘nur’ der Tag nach der Feier von Sohnemann).
Zu Hause angekommen machte ich mir erstmal meinen 2. Kaffee und ging danach nach oben, um an meinem Kleid zu nähen, das ich bereits die Tage davor zugeschnitten hatte.
Während ich so gut gelaunt vor mich hinnähte, dämmerte es langsam bei mir im Kopf… ‘welches Datum haben wir heute eigentlich?’ … schließlich ist bald 12 von 12. Es WAR  der 12.  von 12!!
Und gefühlt war es auch ungefähr 12 vor 12, weil ich bis dahin zwar schon viel getan, aber keinerlei Fotos gemacht hatte.

Nachgestellte Szene…. (ich schummel – ich weiß)

Als mir das dann gewahr wurde, rief als erstes meine beste Freundin aus dem Norden an, damit wir uns nach etwas mehr als eine Woche wieder auf den neuesten Stand der Dinge bringen.
Sie mal wieder im Auto – ich mal wieder an der Nähmaschine und so versuchte ich einige unkomplizierte Nähte im langsam (und somit einigermaßen Leisemodus) zu nähen, während sie von einem Funkloch ins nächste fuhr. Das schöne an unseren Gesprächen ist, dass wir danach sofort wieder anknüpfen. Da gibt es kein langes Gerede von “oh, da war ein Funkloch, tut mir leid, wo waren wir stehengeblieben?” – Nein wir sparen uns das und nehmen den Anruf mit “zuletzt sagtest Du, du hättest….” und dann geht es gleich weiter.
Ich habe keine Ahnung, wie lange wir sprachen, aber irgendwann war mein Kleid fast fertig, wir hatten schon längst aufgelegt und ich kam endlich zu Punkt 2 der Tagesordnung: Fotos für einen Blogbeitrag machen. Als ich da auf die Uhr schaute, war es ca. 14.00 Uhr.

 

Es fehlte nur noch der Saum, aber der ist jetzt auch fertig

Vergessene Schlüssel und Irrwege

Da es unter dem schlecht isoliertem Dach immer wärmer wurde, war ich froh, dass ich mein Kleid soweit fertig hatte, um endlich in den Garten gehen zu können. Ich wohne in einem Mietshaus mit 2 Parteien. Ich bewohne den oberen Teil, der neudeutsch Maisonettewohnung heißt und unter mir mein Nachbar mit direktem Zutritt zum Garten. Ich hingegen muss erstmal die Treppe runter und bin dann mehr oder minder im Garten. Und auch wenn das ein Halbjammern auf hohem Niveau ist – manchmal ist es lästig, erstmal eine Tasche zu packen, in die alles für die nächsten absehbaren 30 Minuten hereinkommt, um dann 10 Minuten später zu merken, dass man doch noch etwas vergessen hat. Aber das ewige auf und ab zähle ich als Sportprogramm in Zeiten, wo ich nicht Joggen gehen. Viel wichtiger ist, dass ich den Schlüssel oben nicht vergesse. Dieses Jahr (TOI! TOI! TOI!) hatte ich bisher Glück. Letztes Jahr schaffte ich es gleich 2 mal kurz hintereinander, mich auszuschließen. Beim ersten Mal war mein Nachbar zum Glück noch da. Beim 2. Mal leider nicht. Es war mitten in der Woche und alle diejenigen, die einen Schlüssel zu meiner Wohnung haben, waren relativ weit entfernt im Büro bei der Arbeit.
Ich glaube nicht, dass ich die Einzige bin, aber selbst wenn – mein erster Reflex, wenn ich merke, dass ich mich ausgeschlossen habe: Ich muss dringendst, umgehend, sofort, ohne Umwege, direkt auf Klo. Dieser Panik-Blasen-Klo-Reflex setzte meiner Erinnerung nach zum erstem Mal als kleines Kind bei mir ein, als ich mit meinen Eltern und meiner Schwester auf dem Hamburger Dom war. Irgendeiner aus der Familie hatte die dämliche Idee, in einen Irrgarten zu gehen, aber keiner von uns fand den Ausweg und insbesondere mein Vater verlor die Geduld, woraufhin ich Panik bekam und in der denkbar ungünstigsten Situation meinte: “Ich muss mal…” – was mein Vater mit dem Spruch quittierte “… jetzt muss DIE auch noch pinkeln!” … Am Ende kamen wir natürlich raus, ich musste aufgrund der Entspannung der Lage nicht mehr und habe lediglich neben dem  o.g. die Erinnerung, dass meine Mutter durch diesen Irrgarten lief und bei jedem Stoß gegen eine Scheibe sagte: “Wie kriegen die nur die Scheiben so sauber?”
Um es abzukürzen, an jenem Tag ließ mich mein Vermieter ins Haus, der gerade in der Nähe war und ich habe Vorkehrungen getroffen, dass mir das so schnell nicht noch einmal passiert.

Heiße Fotosession

Diesmal fehlte ein Fotograf und ich musste die Fotos für meine Bluse per Selbstauslöser aufnehmen. Bei solchen Gelgenheiten sorge ich dafür, dass ich Musik im Ohr habe, damit bei mir gute Laune aufkommt und ich nicht wie ein bedröppeltes Etwas vor der Kamera stehe. Zudem hatte ich meine Kompaktkamera auf das Stativ montiert und konnte diese über mein Handy steuern.
Die Fotos sehen dementsprechend wichtig aus. Ständig ist die gute Frau am Handy – man, muss die wichtig sein!

Nach ca. 30 frustrierten Minuten mit Handy hinterm Rücken verstecken, merkte ich dann auch, dass die Handy-Fernbedienung eine 10 Sek. Verzögerung hat… Damit wirkte ich jetzt nicht mehr so wichtig, aber etwas lockerer.

 

Gefühlte 220 Fotos waren auf der Speicherkarte des Handys, von denen höchstens 10 in die engere Auswahl kommen. Vor meinen Füssen lag die Liege und ich entschied – AUSRUHEN!!!

 

Zwischendurch erfrischte ich mich mit einem Körperspray und versuchte für einen Beitrag bei Instagram ein Foto hinzubekommen, auf dem ich während des Sprühens mein Gesicht nicht verziehe….
Das war das Beste von allen und ich könnte schwören, ich war während des Sprühstosses entspannt wie wie ein Mönch beim Mandala malen….

Ende des Tages

Ausruhen war ja schön und gut, aber ich musste noch dringend einkaufen gehen. Und mir fehlten auch noch Fotos für 12 von 12. Allein deshalb musste ich los…
Mein erstes Ziel war der Altglascontainer und da altes Glas nicht wirklich interessant ist, versuchte ich eine andere Perspektive zu erlangen, was mir zum Teil gelang! Ich danke an dieser Stelle der Firma, die für die Aufstellung der Container verantwortlich ist, dass sie sie so aufgestellt haben, dass ich ein interessantes Foto machen konnte.

Auf der mentalen Einkaufsliste war irgendwas mit Quark, Kaffee und die neue Burda: Was kaufte ich: Erdbeeren, Plattpfirsiche, Wein, Apfelmark, Magerquark (immerhin!) und Eis von Lycka.Die neue Burda gab es bei uns noch nicht. Ist halt Land!

 

Immerhin fiel mir auf dem Weg zum Supermarkt ein, dass ich einmal vergessen hatte, mein Joggingprogramm beim Einkaufen abzustellen und ich es extrem lustig fand, wie es meinen Weg durch den Supermarkt aufzeichnete. Dies ist nicht ganz so toll wie damals, gibt Euch aber einen Eindruck. Und ich schwöre, wenn mein Freund einkaufen geht, ist das ein ganz linearer Strich mit deutlichen Tendenzen zur Kasse.

 

Das ist allein der Weg im Supermarkt mit angrenzenden Getränkemarkt

Das Ende des Tages

Ich bin mit meiner Verlinkung bei Draußen nur Kännchen spät dran, was aber wahrscheinlich dem späten Bemerken verschuldet ist, dass heute der 12. ist. Seit Anfang Mai habe ich zudem extra für “Draußen nur Kännchen” dieses Foto einer Fussmatte vom Hamburger Hafengeburtstag:
Und so wie es ausschaut, wird mein Auto nach 2 wöchiger Abwesenheit wieder in der Werkstatt landen, weil ich gerade nachgeschaut habe, wie der Stand des Kühlwassers ist. Mein Mechaniker hatte das Leck bemerkt, meinte erst, der Kühlwassertank wäre undicht, meinte dann nach Rücksprache mit dem Vater, dass es eher an einer durchrosteten Kabelschelle lag und sagte mir, ich solle es beobachten. Das habe ich eben gemacht und das Kühlwasser ist nicht da, wo es sein sollte.
Hallo Fahrrad!
Ich wünsche allen einen tollen Monat bis zum nächsten 12. und hoffe, dass wir uns zwischendurch dennoch begegnen.
Eure

3 Kommentare

  1. Hallo liebe Julia,

    ich komme leider erst jetzt zum Schreiben. Diese Woche ist in Leben 1.0 so viel los und eigentlich sollten auch noch paar Blogpost online, aber irgendwie komme ich zu nichts.

    Aber nun zu deinem tollen 12 von 12 Tag. Den hatte ich auch auf der Liste, aber es einfach nicht geschafft. Umso mehr freue ich mich dich “begleiten” zu dürfen.

    Ich habe wieder sehr gelacht… und habe mich doch in den ein oder anderen Szenen wieder erkennt. Pippi muss ich auch immer, wenns gerade nicht passt. Großartig deine Story vom Dom! Du meinst den Irrgarten mit dem lachenden Clown davor, oder? Vor dem hatte ich als Kind immer fürchterliche Angst! *g*

    Dein Weg durch den Supermarkt ist auch klasse… bei mir und meinem Herzensmann ist es genau andersherum. Mein Weg ist da absolut optimiert. Keine unnützen Wege. Er rennt zick-zack und treibt mich in den Wahnsinn. Das gilt aber natürlich nur für Supermärkte… bei Klamotten-/Einrichtungs- und Tüddelkramläden sieht das wieder anders aus!

    Dein Sobretto Top sieht klasse aus! Das habe ich auch noch auf der Liste… aber das wird diesen Sommer bestimmt nichts mehr. Und der Rock in der schönen Farbe! ♥

    Mit Selbstauslöser, also mit Fernbedienung, mache ich auch immer ein ganz komisches Gesicht und bin verkrampft. Das muss man echt üben! Ich finde deine “wichtigen” Bilder ab auch sehr schön!

    So, das war mein Roma für heute! Lass es dir gut gehen!

    Liebe Grüße
    Jenni

  2. Ach Dein Post ist immer so erfrischend und nicht unfremd. Ich muss immer in mich rein Lächeln. Toll 😊. Schön das es anderen auch so geht und toll so mit Humor darüber zu schreiben. Man hat gleich richtig gute Laune. Dafür ganz lieben Dank. Herzlichen Gruß Sylvia

  3. Liebe Sylvia,
    es freut mich immer wieder, dass viele meiner Beiträge diese Wirkung auf Dich haben und es auch immer schreibst. Das schätze ich sehr! Vielen, vielen Dank.
    Herzlichsr,
    Julia

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