Das 2. mal dieses Jahr, dass ich am 12. eines Monats im Urlaub bin. Darum schaut der Blogpost eventuell ein bisschen anders aus als sonst, weil ich ihn behelfsmässig vom Tablett machen muss.
Das erste, was ich heute morgen vom Hotelfenster aus sah, war dieser Mann.
Ich musste ihn fotografieren, noch bevor mir klar war, dass heute der 12. ist.
Jetzt geht es erstmal zum Frühstück, in den bisher mir bekannten kleinsten Frühstücksraum.
Da heute endlich mal blauer Himmel ist, werden wir uns demnächst zu Fuss auf den Weg machen und das ehemalige Ghetto von Venedig suchen, was bereits 1526 entstand und von woher der Begriff überhaupt stammt. Die jüdischen Bürger wurden damals auf die Insel in Venedig verbannt und unter zahlreiche Repressionen gestellt. Letztlich war das Ghetto aber nicht nur Ausgrenzung sondern auch Schutz. Napoleon liess das Ghetto 1797 wieder öffnen. Als 1943 schliesslich die Nazis in Venedig einfielen, deportierten sie fast 200 Juden. Für sind Gedenktafeln und die sogenannten Stolpersteine errichtet worden.
So war der Plan nach dem Frühstück. Als wir uns auf den Weg zur Rialtobrücke machten, zogen dunkle Wolken auf und mein Weltbester, der schon seit einem Tag mit diesem Gedanken spielte, fragte mich, ob wir uns nicht lieber ein 3-Tage Ticket für den Vaporetto, dem Wasserbus, kaufen wollen. Ich stimmte ihm sofort zu und so setzten wir uns in den nächstbesten “Wasserbus” fuhren bis zur ersten Endstation, und wieder zurück bis zur Nächsten. Da war dann wirklich Stop und wir mussten aussteigen. So warteten wir auf die nächste Linie 2, die auf einer anderen Route zurück zu San Marco fuhr.
Leider machte gegen Ende mein Kreislauf schlapp und anstatt eine weitere Linie zu probieren, stiegen wir aus, tranken erstmal einen Kaffee und schlenderten zurück zum Hotel. Auf dem Weg deckten wir uns mit Bellini und Torrone ein.
Es folgte eine ausgedehnt Mittagspause und als wir wieder aufwachten war strahlend blauer Himmel.
Wir packten unseren Bellini ein, stürzten uns ins Getümmel und fanden einen schönen kleinen Platz mit Bänken.
Nachdem wir unseren Bellini ausgetrunken hatten, liefen wir abseits der Touristenströme durch enge Gassen und kamen schliesslich nach Cannaregio und Castello, von wo aus wir einen herrlichen Blick auf die Friedhofsinsel hatten.
Ich liebe alte Häuser und Fassaden und komme hier un Venedig kaum dazu, meine Kamera länger als 5 Minuten wegzupacken.
An einer Ecke fand ich per Zufall einen sehr kleinen Stoffladen. Die Verkäuferin war sehr nett, sprach allerdings nur italienisch. Neben Stoffen füurt sie aber noch eine Unmenge an Borten und Bändern. Ich habe mir gemerkt, wo der Laden ist und werde bestimmt nochmal reinschauen.
Nachdem der Tag zwischenzeitlich so verregnet war, verabschiedete er sich mit einem traumhaften Sonnenuntergang beim Abendessen und bestellten dazu eine Flasche Wein anstatt draussen nur Kännchen.
Ich wünsche Euch eine schöne Restwoche,
Eure