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Da habe ich wochenlang darauf gebrannt, meine genähten Teile aus der Herbstkollektion von TINAlisa Schnittdesign zu zeigen und jetzt, wo es sie schon seit ein paar Wochen für Jedermann zu kaufen gibt, bin ich bis auf die Flip noch nicht vorangekommen. Das liegt zum einen daran, dass sich andere, kleinere Probenähprojekte dazwischengeschoben haben und zum anderen, dass ich gerade gesundheitlich eine etwas schwache Phase habe. Erst plagte mich ein Zahn und dann eine Blasenentzündung. Mittlerweile geht es besser und ich bin erstmal um ein Antibiotikum herumgekommen und hoffe mit meinen pflanzlichen- und Hausmitteln auch den letzten verbliebenen Rest wegzubekommen. Auf jeden Fall fühle ich mich wieder fitter und das ist viel wert.
Meine erste Jackie hatte ich zugeschnitten und zum größten Teil schon fertig genäht, als meine Mutter mich für eine Nacht auf Ihrer Durchreise von der Schweiz nach Hamburg besuchte. Am nächsten Tag sollte der 18. Geburtstag der Tochter meines Partners gefeiert werden und das Wetter war für Ende September noch recht mild. Für das Brunch hattenich mir meinen Jumpsuit von Named Clothing ausgesucht, aber mir fehlte noch eine leichte Jacke. Und die passende Jacke lag noch unfertig auf meinem Nähtisch. Also was tun, wenn Mutter, gänzlich uninteressiert am Nähen, und meine Ungeduld zusammentreffen? Man näht spät am Abend, wenn Mutter im Bett ist. Aber Mutter hat einen leichten Schlaf und man muss irgendwann notgedrungen aufhören, weil mein Nähatelier direkt über ihrem Zimmer liegt. Am nächsten morgen wollte ich dann „schnell“ weitermachen, während meine Mutter ihre Sachen packte. Und es war eines dieser „ich-mach-das-schnell-fertig-Projekte“, die dann total in die Hose gehen. Kurz vor der Geburtstagsfeier habe ich dann erstmal Mutter verabschiedet und mich dann innerhalb kurzer Zeit um eine Jackenalternative gekümmert.
Während der Feier nähte ich in Gedanken weiter. Kennt Ihr das auch? Man stößt auf ein Problem, kann aber nicht weiterarbeiten und in Gedanken ist man vollkommen bei der Lösungsfindung. Um das Ende kurz zu machen. Meine erste Jackie wollte am Ende nicht so, wie ich wollte. Wir waren zwischenzeitlich richtig verkracht.
Und somit liess ich Jackie O. the 1st erstmal unperfekt liegen und widmete mich einer Zweiten. Während ich beim ersten Versuch einen dunkelblauen Punta de Roma genommen hatte, wählte ich diesmal einen Strickstoff. Es lief wie geschmiert. Am Ende fiel mir ein toller Tipp von Uli aus das Königskind ein – die fransigen Webkante des Strickstoffs als Kantenabschluss zu verwenden. Auch wenn der Stoff nicht aus meinem Lieblingsladen vor Ort kommt, befolgte ich den Rat und war begeistert.
Mit beiden Jackies im Gepäck fuhr ich mit Sohn und seiner Freundin für ein paar Tage nach Hamburg und nahm die Gelegenheit wahr, im Jenischpark Fotos zu machen.
Was mein kleines Dörflein mittlerweile von mir kennt, mussten sich jetzt die Hamburger ansehen. Vor allem die im Stau stehenden Autofahrer an der Elbchaussee bei Teufelsbrück. Da stand eine Frau im Park und hampelte ziemlich schräg vor sich hin – ich hatte kein Stativ dabei und hatte darum meine kleine Kompaktkamera vor den Zaun gelegt, was die Autofahrer natürlich nicht sehen konnten. Sie haben sich höchstens erschreckt, wenn sich der automatische Blitz einschaltete. Ich will nicht wissen, wer sich da alles gewundert hat, dass er im Stau geblitzt wurde…
Die nächsten Fotos machte ich weiter oben im Park, um denn auch den Hundebesitzern etwas zu bieten. Aber, hey, dass ist Hamburg, da laufen viele merkwürdige Gestalten rum, wenn auch nicht unbedingt im edlen Hamburger Westen.
Dass das Barlachhaus im Hintergrund eher wie ein Gebäude im Legoland wirkt, liegt am fehlenden Stativ und beim betrachten der Bilder später fand ich es schade, dass ich das nicht vorher bemerkt hatte, denn ich hätte wunderbar meinen Fuss so anheben können, dass es auf dem Foto wirkt, als würde er auf dem Haus stehen.
Ihr seht bei mir 2x die gleiche Variante der Jackie, bis auf den Unterschied hinten am Schösschen. Da habe ich einmal mit und einmal ohne Kellerfalte genäht. Es gibt sie jedoch auch länger und als Bolerojäckchen. Während die blaue Jackie noch einen Knopf bekam, liess ich Jackie 2 ohne Verschluss. Da staune ich tatsächlich, weil ich eigentlich Jacken ohne Verschluss nicht mag, aber bei dieser passt es hervorragend und ein Knopf fehlt mir überhaupt nicht.
Während die blaue Jackie O. perfekt zu meinen beiden Flips passt, kombiniere ich gern die Strick-Jackie mit meiner Cassie. Aber damit sie nicht völlig Flip-los ist, habe ich ja mittlerweile noch eine passende Flip genäht. Ist ja schließlich eine Herbstkollektion.
Loop Twister
Der Loop auf den Fotos ist auch aus der Kollektion. Ich hatte mich für ihn gemeldet, weil ich dachte, dass ich einen Schal locker nähen kann… also praktisch so schnell zwischendurch und hatte auch vor Sichtung des Schnittes bereits Jersey gekauft. Dann kam der Schnitt mit Anleitung und ich kann das Stück Jersey jetzt getrost zu einem Trägershirt vernähen. Der Twister ist nämlich ein raffinierter Schnitt aus mehreren Stoffstreifen und kann wahlweise mit einem kleinen Fach für Kleinkram genäht werden. Twister 1 nähte ich aus Resten meiner Koshibostoffe.
Für Twister 2 kaufte ich in Venedig Tücher. Da gibt es ja diese Angebote – 3 Schals für 15€. Jetzt stand ich in Venedig vor diesem Stand und war mir nicht sicher, ob die Länge der Streifen reichen würde und ich schrieb Martina von TINAlisa über Facebook an und fragte sie nach den Maßen, weil ich sie weder im Handy noch im Kopf hatte. Es dauerte keine 5 Minuten und ich hatte Antwort.
Jedes mal, wenn ich irgendwo in Italien bin, muss ich mir mindestens einen dieser Schals kaufen. Schon letztes Jahr in Rom dachte ich, dass ich mittlerweile genug davon habe, aber dann sah ich 2, die so schön waren, dass sie ihren Hauptsitz von der italienischen Hauptstadt ins hessische Dorfleben verlegten. Dieses Jahr in Venedig wollte ich endlich diszipliniert sein, bis ich auf die Idee mit dem Twister kam. Es tat schon ein wenig weh, in die Tücher zu schneiden, aber am Ende hatte es sich gelohnt und ich arbeitete noch die Fransenkante in den Loop ein.
Aus Hamburg zurück wollte ich dann die Fotos gleich zu TINAlisa schicken, bis meine Adleraugen die ungeschlossene Naht entdeckten. Ihr dürft gern auf den unteren Bildern suchen. 2 Wochen lang hatte ich den Twister bereits getragen und nichts bemerkt, aber auf dem Foto sehe ich dann das Malheur. Da war mir beim Nähen an der Ovi eine Lage unten rausgeflutscht. Seitdem sehe ich nur noch die ausgefranste Stelle auf dem Bild. Also musste ich neue Bilder machen.
Zwischenzeitlich habe ich aus den 2 Tüchern 3 Loops gemacht und noch immer 1,5 Tücher übrig. Als bekennender Fan von diesen Schals muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich über den Twister sehr glücklich bin, weil er sicher am Hals liegt und nicht ständig zurechtgezuppelt werden muss.
Zum Twister soll auch noch eine passende Mütze kommen.
Die Fakten
Jackie O. und der Loop Twister und die Hose Flip sind als Ebook im Shop von TINAlisa Schnittdesign erhältlich
Die Stoffquellen der Jacken kann ich leider nicht mehr erinnern.
Der Koshibo des Twisters in pink/creme kommt von Der Stoffhandel
Die bunten Tücher gekauft an einem Strassenstand in Venedig.
Hose Cassie Bikerleggings Schnitt: Style Arc bezogen über Elle Puls
Verwendete Stoffe: Milliblus French Terry (Flip m. Steg), Jaquard Jersey (Flip o. Steg) von Das Königskind, Friedberg/Hessen
Bengaline (Cassie Pink), Pepelinchen, Lederjersey, beschichteter Stretchstoff (Bianca Foil, Aubergine), by-mami
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Jetzt wünsche ich Euch einen schönen Dienstag, macht es Euch gemütlich, wenn Ihr könnt. Eure