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Das ist der Titel eines Hörbuchs von dem mittlerweile leider verstorbenen Harry Rowohlt den ich noch heute verehre. Er war nicht nur ein begnadeter Übersetzer und Sprecher mit einem unglaublichen Gefühl für Sprache und Pointen sondern hatte auch eine Rolle als Obdachloser in der Lindenstrasse. Seine Lesungen, von denen es viele auf CD gibt, sind ein Erlebnis. Die kleinste Begebenheit konnte er so erzählen, dass man am Ende laut lachen musste. Und er war ein Meister der Abschweifungen. Die sind mindestens genauso gut wie sein eigentliches Programm. Mein Partner und ich hatten das große Glück, ihn vor einigen Jahren live sehen und hören zu können. Und nicht nur das, wir haben auch mit ihm gesprochen, weil er – wie wir – draußen vor der Tür des Saales stand und eine Zigarette rauchte. Fern ab der Heimat war ich froh, nicht nur Harry Rowohlt sondern auch einen Hamburger sprechen zu können. So hatten wir einen netten Schnack und einen noch wunderbareren Abend.
Und wer jetzt Interesse an den CDs bekommen hat, dem Empfehle ich auch neben “Rumba, Rumba, Rumba ist modern” noch “Der Paganini der Abschweifungen”, “Fup” und eigentlich alles, was dieser grandiose Mann mit der sonoren tollen Stimme gemacht hat (außer der Lindenstrasse – mit der hab ich mich nie anfreunden können.)
Aber ich schweife auch ab. Es geht hier schließlich nicht um Harry Rowohlt, obwohl ich noch wesentlich mehr über ihn schreiben könnte, sondern um das Shirt Rumba von Schnittmusterlounge.
Ich hatte anfangs die Befürchtung, dass die Raffungen am Ärmel nach Puffärmeln aussehen würden, aber nachdem ich das erste Shirt fertig hatte, wurde ich eines Besseren belehrt. Und als letzte Woche noch Minustemperaturen waren, konnte ich es gut unter einem Pulli tragen ohne am Ende auszusehen, als hätte ich den Winter über an meiner Oberarmmuskulatur gearbeitet.
Rumba ist also ein Shirt mit einem tollen Detail, dem gewissen Etwas sozusagen. Ich bin bei meiner Stoffwahl extra einfarbig geblieben, damit diese Raffungen besser zur Geltung kommen, wobei ich überrascht war, wie gut sie auch bei gemusterten Stoffen aussehen.
Die Raffungen sind bei mir immer so ein Thema… ich tue mich gern schwer damit, sie regelmäßig zu verteilen. Und meist bin ich schlicht zu faul, zwei Gradstiche nebeneinander zu machen. Aber diesmal tat ich es und stellte fest, dass es Wunder wirkt. Dann noch ein Stück Framilion drauf, mit der Maschine drüber und so gut wie fertig.
Ja, so gut wie, denn ich wollte nun unbedingt die Rafffäden entfernen und zog am Faden. Und zog und zog…. und zog…. und hatte den falschen Faden erwischt. Um es nocheinmal zu verdeutlichen: Ich hatte insgesamt an jedem Ende 6 Fäden. Jeweils 2 für die Raffnähte und 2 für die Naht. Von diesen 6 Fäden erwischte ich genau den, mit dem ich am Ende die Naht auftrennte, während die Rafffäden noch drin waren und das Framilion lose vor sich hinbaumelte. Eigentlich sollte ich Lotto spielen… Aber diese Zufallstreffer passieren mir immer nur bei anderen Gelegenheiten. Ich kann gar nicht aufzählen, wie häufig ich schon mit der Gürtelschlaufe meiner Hose am Türgriff hängen geblieben bin. Aber wehe, ich würde es zeigen wollen – das würde auch beim 100. mal nicht klappen.
Daher mein Tipp für diejenigen unter Euch, die auch zu solchen Unfällen neigen oder einfach nur an mich – macht die Raffstiche mit einem andersfarbigem Garn.
Wer diesen Teil unfallfrei übersteht – und so war es dann bei meinem 2. Rumba, hat schnell ein wirklich außergewöhnliches Shirt. Wobei ich jetzt kein 2. Shirt sondern gleich ein Kleid daraus machte. Das war im Schnittmuster nicht enthalten, aber wenn man die gewünschte Länge an den Saum hinzufügt, ist das keinerlei Problem.
Das grelle Pink war übrigens ein Jersey, den ich im Herbst gekauft hatte, weil ich unbedingt dem Wintergrau entgegenwirken wollte. Dann ging er unter diverser Neuware verschütt. Als dann Rumba anstand, erinnerte ich, dass ich noch einige Jerseystoffe hatte, barg ihn geschickt und unfallfrei unter 3 Mantelstoffen, sah dass er noch lebte und war gleichzeitig etwas überrascht über das krass Pink, was ich anders in Erinnerung hatte. Aber es ging um ein Probeshirt – also ran an die Buletten. Nach der ersten Anprobe: Gar nicht mal so schlimm. Dann die ersten Fotos gepostet und nur Komplimente für die Farbe bekommen. Ja, ich predige immer, man soll das tragen was man mag, egal, was die anderen denken, was ja genau genommen auch für die Dinge gilt, die andere toll finden, aber man selbst nicht unbedingt…. und so behielt ich das Shirt den Rest des Tages an. Zum Glück trocknet es schnell und ich kann es nach der Wäsche bald wieder anziehen. Am besten sollte ich mir noch ein Shirt aus dem mindestens genauso grellen Grün machen. Wobei das mit den Fotos vor meiner grünen Wand schwierig wird. Da würde ich dann wahrscheinlich nur Kopf, Hals, Hände und Hose sein, während sich das Shirt angenehm in der Wandfarbe kuschelt.
Aber ich zeige ja längst nicht mehr alles, was ich nähe. Da käme ich mit dem Bloggen nicht hinterher. Und es wird ja auch wieder wärmer und somit sind die Gegebenheiten für Außenaufnahmen auch nicht mehr gesundheitsgefährdend.
Die Fakten:
Ich spaziere zum monatlichen MMM und möchte an dieser Stelle erwähnen, dass ich einmal im Monat für zu wenig halte. Mit 14-tägig könnte ich zurechtkommen. Und warum wird an den anderen Mittwochs nicht wesentlich häufiger bei AWS oder MMI (pausiert bis Ostern) gepostet. Das wären jetzt Alternativen.
Schnitt:
Shirt Rumba von Schnittmusterlounge
Stoff:
Greller Pinkjersey, Karstadt – roter Jersey, Bettys Stoffladen in Neu-Anspach/Taunus
In den Nebenrollen:
Gingerjeans aus Milliblusstoff, schwarze Leggings nach eigener Schnittkonstruktion aus Glanzjersey.
Voraussichtlich sehen wir uns morgen schon wieder, wenn ich Euch einen neuen Schnitt von Sewera vorstelle. Und wenn nicht morgen, dann spätestens nächste Woche.
Haltet die Ohren steif,
ich mag deine art zu schreiben! deine shirts bzw. das kleid sehen toll aus, auch wenn sie für mich nichts wären.
du hast recht, einmal im monat MMM ist ein bisserl wenig und ja, man könnte bei den anderen linkparties mitmachen… wenn ich dazu komme, dann mache ich das, nur leider ist das seltener als mir lieb ist…
genug gemosert. auf in den schönen tag und du mit deinem kleid machst ihn gleich viel strahlender!
lg kathrin
Liebe Kathrin,
ein Kommentar wie Deiner macht mich immer richtig glücklich. Natürlich auch die Kommentare, die die Klamotten, die ich zeige auch machen wollen. Aber mir geht es so wie Dir. Es muss nicht immer zu mir passen und ich kann es trotzdem am Anderen toll finden. Ganz lieben Dank für Deine Worte, die meinen Tag auch strahlender machen. 😘😘😘
Hallo! ich mag das Rumba an dir auch richtig gerne sehen ! als Kleid gefällt es mir noch einen Tick besser … und deine Beiträge finde ich auch immer schön zu lesen, deine flippigen Bilder sowieso… lg Sarah
Ganz lieben Dank, Sarah! Diese Rückmeldungen freuen mich immer ganz doll.
Liebe Grüße,
Julia
Sehr gut, dass du da deinen eigenen Vorstellungen gefolgt bist und ein Kleid draus gemacht hast. Das find ich nämlich echt schön, als Oberteil gefällt mir die Rumba nicht so wirklich. Und das mit dem MMM seh ich genauso, leider hab ich ihn gestern auch noch verpasst, weil auch mir manchmal Nähunfälle passieren 😉