[unbezahlte Werbung]
Warum Schnitte kopieren?
Es gibt Schnittmuster in Hülle und Fülle… fast wöchentlich erscheint irgendein neuer Schnitt.
Da liegt es geradezu auf der Hand, sich von Kaufkleidung Schnitte abzunehmen 😉
Tatsächlich hat das aber seine Vorteile.
- Ich weiss, dass mir der Schnitt steht und passt.
- Ich muss ihn weder ausdrucken noch zusammenkleben oder abpausen.
Und dann ist da noch die Situation, wo man ein schönes Teil im Laden sieht, anprobiert, es toll findet, wenn….. ja wenn es nicht so unglaublich kurz wäre. Ü50 hin oder her… ich mag nicht mehr bauchfrei tragen und das ist unabhängig davon, ob mein Bauch flach oder gewölbt ist – ich fühle mich darin nicht wohl.
4 Tops und ein Kleid
Dieses schöne Top war jedoch zu kurz, doch ich mochte den Schnitt und das Design. Also legte ich es in der Umkleide im Bruch auf den Boden (Entschuldigung!) und fotografierte alles. Ich ahnte schon, dass ich einen Schnitt zu Hause hatte, der die Kriterien erfüllen könnte.
Der dazugehörige Trick in der vorderen Mitte war genau selbe Prinzip wie der Ärmel des Shirts Queenie von Schnittmuster Berlin. Damit hatte ich alles, was ich brauchte. Sogar einen Stoffrest für ein “Probeteil” und was lässt sich besser zur Probe vernähen, als Rutschflutschchiffon.
Aber ich dachte mir letztlich, wenn es damit geht, dann kann ich danach nähen, was ich will.
Doch zunächst ist erstmal Nr. 1 entstanden und ist bei der momentanen Hitze nicht mehr wegzudenken.
Kurz vor unserem Urlaub im Mai hatten mein Partner und ich nichts besseres zutun, als auf einen Samstag in die Innenstadt von Frankfurt zum Shoppen zu fahren. Wenn Mann shoppen will, ist es eigentlich egal, wann er geht… ich glaube Männer haben so gut wie noch nie vor Umkleiden oder Toiletten angestanden und wenn doch, dann nur weil Frauen wie ich im Härtefall auf Geschlechtertrennung pfeifen und Herrenumkleiden und auch Herrentoiletten aufsuchen (letzteres erfordert etwas mehr Mut, um mit einer gewissen Selbstverständlichkeit an den besetzten Urinalen vorbeizulaufen).
Mein Partner war also innerhalb kürzester Zeit nicht nur fachmännisch beraten sondern auch einen Batzen Geld losgeworden.
Die Gelegenheit nutzend stürzte ich mich in mein favorisiertes Modehaus, während Partner draussen auf einer Bank auf mich wartete. Das machen wir immer so, um Stress bei ihm und mir zu vermeiden. Ich gehe tatsächlich lieber allein einkaufen (einzige Ausnahme: Urlaub. Aber dazu später mehr.)
Beladen mit reichlich potentiellen neuen “Meins!” suchte ich die Anprobe auf, bis mir gewahr wurde, dass sich Samstag und freie Umkleide nahzu immer ausschliessen.
Im vollen Laden suchte ich mir also ein halbwegs ruhiges Eckchen vor einem Spiegel und probierte an bzw. drüber.
Es wurde am Ende ein Kleid …. ein Kleid aus Jersey war so unglaublich bequem und gleichzeitig schön, dass ich es seit jenem Samstag schon oft getragen habe. Das der Schnitt auch mit Webware funktioniert, habe ich dann testen und für gut befinden können.
Ich liebe diese “Überwerfkleider” im Sommer sehr. Sie sind luftig, bequem und mit einem schönen Stoff auch schick.
Die Vorzüge dieses Tops merkte ich erst, als ich es bereits ein paar mal getragen hatte. Das Kopierfieber hatte mich bereits voll erwischt und so machte ich fröhlich weiter. Diesmal wählte ich zudem noch einen Stoffrest, der am Ende dem Kaufteil schon fast wieder einen Mehrwert verpasst.
Den Armausschnitt habe ich noch nicht 100%ig getroffen, aber das wird dann vielleicht beim nächsten optimiert.
Auf Malta waren mein Partner und ich dann tatsächlich zusammen shoppen. Ihm hatte es vor 2 Jahren beim ersten Besuch die Herrenabteilung angetan, während ich mich im tollen Angebot der Damenabteilung völlig verlor. Glücklicherweise gibt es in Deutschland einen Onlineshop und es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis das britische Unternehmen, wahrscheinlich in Berlin, eine Filiale eröffnet.
Letztes Jahr hatte ich bereits 1 Teil von River Island abgewandelt. Dieses Jahr wurde es ein Top. Während ich mich für ein tolles Paar Plisseehosen und ein Plisseekleid entschied, winkte im Laden noch dieses auffällige Paillettentop… Wendepailletten, um genau zu sein. Farbkombi: Neongelb… also helles, grelles Neongelb, kein einfaches Neongelb, sondern wirklich doppelt grelles Neongelb mit Silber. Und bei Wendepailletten werde ich wieder zu einem 6-jährigem Mädchen…. “Das glitzert sooo schön und man kann darauf malen!”… gefolgt von einem inneren Kreischer. Ich musste es anprobieren… aber Wendepailletten hin oder her – Neongelb!?!?! Nein, die Farbe funktionierte nicht mit mir und der Preis auch nicht, erinnerte ich mich doch schon während der Anprobe, dass ich A) einen schwarzen Paillettenstoff und B) ein Stück pinkfarbenen Wendepaillettenstoff zu Hause habe. Mein Partner war durchaus erleichtert, dass ich das Paillettentop nicht mit nahm, nicht ahnend, dass sein Schicksal nur aufschoben, keineswegs aufgehoben war.
In Kombination mit der pinkfarbenen Penelope als Shorts, wird eine “Sweat-/Jogginghose” tatsächlich ausgehfähig. Es ist zwar Romanitjersey, wirkt aber ähnlich. So richtig schön kommt der Effekt der Wendepailletten auf den Fotos nicht zur Geltung, dafür umso mehr auf dem Fussboden unserer gesamten Wohnung. Pailletten verhalten sich ähnlich wie Flusen von Kunstpelz… sie sind überall und wenn man glaubt, man habe nach 3 Stunden Dauerstaubsaugen alles restlos beseitigt, wird spätestens beim Wegräumen des Saugers eines besseren belehrt.
#Nähen verbindet und noch mehr
Zu guter letzt noch eine Kopie eines selbstgenähten Kleidungsstückes. Einer meiner allerersten Lieblingsstoffe von Milliblus war der rosafarbene Baumwollsatin mit den Frauengesichtern. Ich entdeckte ihn bei Instagram, recherchierte und fand heraus, dass es ihn in einem mir bis dahin unbekannten Stoffgeschäftes in meiner Nähe gab. Das ist jetzt ca. 3 Jahre her. Insbesondere seit letztem Herbst/Winter bin ich aus meiner Lieblingsshorts herausgewachsen. Und dann sah ich diesen Stoff wieder bei Instagram… diesmal bei einer lieben Bekannten, die ihn gerade bei ihrem lokalen Stoffhändler ergattert hatte. Es dauerte nicht lang und sie bot mir an, diesen Stoff für mich zu besorgen. Den Preis wollte sie mir nennen, sobald sie die Versandkosten wusste. Das Paket kam und neben dem Stoff lag eine so liebe Karte, die mich zu Tränen rührte. Liebe Ulrike, Du hast mir damit eine so grosse Freude gemacht und mich gleichzeitig motiviert meine lang vor mich hergeschobene Wiederaufnahme der Gingerjeans endlich anzugehen. Ich habe meine Lieblingsshorts wieder und ich danke Dir dafür. Das es auf Instagram immer wieder zu so schönen und lieben Begegnungen kommt, ist etwas ganz Besonderes. Wie versprochen werde ich die Freude weitergeben und weiß auch schon wie. Das ist nämlich geforderte “Bezahlung” für diesen Stoff.
Wie man übrigens Schnitte von Kaufkleidung abnimmt, könnt Ihr hier nachlesen. Weiterhin gibt es ein tolles Video auf Youtube von Einfach nähen.
Ich wünsche Euch eine tolle Woche voller Sommer.
Die Fakten
Schnitte:
- Fast alle erwähnten Schnitte von Kaufteilen kopiert. Die Paillettentops und das Chiffontop basieren auf dem Trägertop aus der Mix&Match Kombi Nr. 2 von Kibadoo
- Shorts aus Romanitjersey und den weißen Frauengesichtern: Penelope von Schnittmuster Berlin
- Pinkfarbene Frauengesichter: Gingerjeans von Closet Case Patterns
Stoffe
- Romanitjersey, blau-weiß gestreifter Stoff der Shorts, Paillettenband, gelber Leoprint und Kettenprint (Kleid) Pepelinchen
- Chiffon aus meinem Stofflager
- Wendepailletten und Pailletten von einer Kreativmesse
Verlinkt bei:
Dich so glücklich in Deiner neuen, alten Lieblingsshorts zu sehen, ist unbezahlbar! 🙂
Ganz liebe Grüße!
♥️